Zerstörung unseres Waldes

Holzeinschlag und CO2 Freisetzung
Organisch gebundener Kohlenstoff im Boden (soil organic
carbon – SOC) stellt einen wichtigen Speicher für
Treibhausgase dar. Bezüglich der Auswirkungen von
Holznutzung auf diesen bedeutenden Kohlenstoff-Speicher
herrschen dabei gegensätzliche Ansichten, zudem ist die
Datenlage spärlich: Wissenschaftliche Studien besagen
entweder, dass der SOC-Level steigt, dass er sinkt oder dass
Holzeinschlag, bzw. die Umwandlung von Urwäldern in
regelmäßig genutzte Wälder, überhaupt keinen Effekt hat. Da
wissenschaftliche Ergebnisse die Grundlage für politische
Entscheidungen bilden, ist es wichtig, vorhandene und
zukünftige Studien richtig zu interpretieren. Nur so können
Entscheidungsträger angemessen handeln, um die Folgen des
Klimawandels abzumildern.
Zwischen der Biomasse im Wald und dem SOC besteht ein
ursächlicher Zusammenhang: Weniger Biomasse bedeutet
einen geringeren Gehalt an SOC. Das Feststellen von
Änderungen im SOC hängt sowohl von der berücksichtigten
Zeit, als auch von der untersuchten Bodentiefe ab. In kurzen
Zeitfenstern betrachtet, variiert der SOC teils stark. So kann er
direkt nach dem Holzeinschlag durch die bei der Ernte
erfolgende Mischung von Streu und Boden ansteigen, denn die
oberen Bodenschichten regieren schneller als die tiefer
gelegenen. Auch die frischen Erntereste führen in den ersten
Jahrzehnten nach dem Eingriff zu einem temporären Anstieg
des SOC. Durch den verringerten Biomasse-Eintrag sinkt er auf
etwas längere Sicht ab und steigt dann erneut an, bis der
Bestand wieder zur Reife gelangt ist. Aus diesem Grund sind
Kuzrzeit-Untersuchungen ungeeignet, um Aussagen über die
nachhaltigen Veränderungen des SOC zu machen, zumal sie
ihre Schlüsse oft nur aus Veränderungen des „schnelllebigen“
Oberbodens ziehen. Langzeitstudien hingegen (der
Kohlenstoffspeicher in Mineralböden benötigt mindestens 1000
Jahre, um sich nach einer Störung wieder auf das neue
Biomasse-Level einzupendeln) zeigen grundsätzlich eine
langfristige (300 Jahre und mehr) und exponentielle Abnahme
des SOC, wenn Primärwälder abgeholzt und anschließend
regelmäßigen Erntezyklen unterzogen werden. Statistisch ist
dies erst nach Jahrhunderten festzustellen. Kürzere
Umtriebszeiten und das Abräumen von Restholz beschleunigen
dabei den langfristigen Verlust von SOC.

Eine Möglichkeit, die Auswirkungen des Klimawandels
abzuschwächen ist daher, den Wald als wirksame
Kohlenstoffsenke zu erhalten und die Abholzung von
Sekundärwäldern zu stoppen, vor allem solcher Wälder, die erst
vor wenigen Erntezyklen umgewandelt wurden
Wälder dauerhaft bewahren


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